Bruderschaft

Gemarkungsgrenze von Obermarsberg

Unsere Bruderschaft

Das Gründungsjahr der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul Obermarsberg 1448 e.V. gründet sich auf eine Begebenheit während der Soester Fehde (1444-49). Eine Aufzeichnung aus Marsberg aus dieser Zeit vermittelt einen Eindruck von der Wehrhaftigkeit der Stadt und belegt gleichzeitig den Einsatz der Marsberger Schützen. Im Jahre 1444 hatte sich die Stadt Soest vom Kölner Erzbischof Dietrich von Moers abgewandt und dem Herzog Johann von Kleve die Erbhuldigung geleistet. Daraufhin brach ein blutig geführter Krieg zwischen Kurköln und Kleve aus. In diesem Krieg wurde auch der Rüthen-Brilon-Marberger Raum als kurkölnisches Gebiet erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Es kam u.a. zu einem Überfall auf Marsberg, der spätestens im Jahre 1448 stattgefunden haben muss. Wenn auch die Kräfte des kurkölnischen Stadtherren nicht ausreichten um die Stadt Marsberg zu schützen, so war die Stadt aber in der Lage, sich mit eigenen Kräften zu verteidigen. Bis zum Friedensschluss im Jahr 1449 kam es zu keinen Kriegshandlungen mehr. Es lässt sich also feststellen, dass Marsberger Schützen im Jahr 1448 den Eresberg erfolgreich verteidigt haben.

Schon im 16. Jahrhundert ist die Teilnahme der Schützenvereinigung an der Fronleichnamsprozession urkundlich bezeugt, wodurch sich die Schützenvereinigung als religiöse Bruderschaft darstellt. Höhepunkt des geselligen Lebens der Schützen war von Anfang an das Schießen auf den Papageien (später allgemein "Vogelschießen" genannt). Aus diesen Wettbewerben ging ein "König" als Sieger hervor.
(Quelle: H.D. Tönsmeyer, Die Marsberger Schützen in kurkölnischer Zeit: Festschrift zum 550jährigen Jubiläum der St. Peter und Paul Schützenbruderschaft Obermarsberg 1448 e.V., Druckerei Boxberger Marsberg 1998) 

Im 19. Jahrhundert kam es zu einer Neuorientierung des Schützenwesens. Die Organisation wurde militärischer. So wurden Funktionsbezeichnungen eingeführt, die sich an den seinerzeit gebräuchlichen Offiziersdienstgraden der preußischen Armee orientierten: Major, Hauptmann, Fähnrich. Zudem kam es nach 1871 in vielen Orten zur Gründung von Kriegervereinen, die in Konkurrenz zu den Schützenvereinen standen. Manchmal schlossen sich diese Vereine auch zusammen und wurden so zu einem Schützen- und Kriegerverein.
(Quelle: A. Hartmann, Die Macht der Dinge: Symbolische Kommunikation und kulturelles Handeln, Waxmannverlag 2011)

So geschah es auch in Obermarsberg.
"In der Generalversammlung des Kriegervereins Obermarsberg am 15. Dezember 1929 wurde die Umbenennung in Krieger- und Schützenverein e. V.  zu Obermarsberg beschlossen."
Im Jahre 1947 wurde die St. Peter und Paul Schützenbruderschaft Obermarsberg neu gegründet und in das Vereinsregister eingetragen. Der Krieger- und Schützenverein Obermarsberg wurde am 20.10.1950 aus dem Vereinsregister beim Amstgericht Marsberg gelöscht.
(Mitteilungsblatt der St. Peter und Paul Schützenbruderschaft 1448 e.V. "Glinnepost", 2008)

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